Wusstest du, dass Äthiopien das Ursprungsland des Kaffees ist? Und dass äthiopischer Kaffee weltweit äußerst beliebt ist? Und das Ganze ist auch wahnsinnig spannend: Denn der Kaffee wird dort nicht einfach nur angebaut und exportiert. Er ist darüber hinaus auch sehr wichtig für die Menschen vor Ort.
Wie genau das alles ist und was du über Äthiopien und seinen Kaffee wissen solltest, erfährst du in diesem Blogbeitrag!
Die Geschichte des Kaffees in Äthiopien
Schon allein der Ursprung des Wortes "Kaffee" gibt einen Hinweis darauf, wie verwurzelt die Geschichte des Kaffees in Äthiopien ist. Es leitet sich nämlich von "Kaffa" ab, dem Namen einer Provinz in Äthiopien, in der Arabica-Pflanzen in großer Zahl wachsen.
Es gibt jedoch keine eindeutige Überlieferung, die die Geburtsstunde des Kaffees genau datiert. Das liegt daran, dass schriftliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit fehlen. An ihrer Stelle gibt es jedoch zwei Mythen, die seit Generationen weitererzählt wurden und sich als feste Bestandteile der Kaffeekultur etabliert haben.
In einer dieser Erzählungen ist ein junger Ziegenhirte die Hauptfigur. Eines Tages beobachtete er neugierig, wie seine Ziegen die Blüten und Früchte des Kaffeebaums verspeisten und daraufhin ganz aufgedreht durch die Gegend sprangen.
In seiner eigenen Entdeckerlaune kostete er von den Früchten und fand den Geschmack zunächst enttäuschend. Aus Verärgerung über den seltsamen Geschmack spuckte er die Frucht ins Feuer, und in diesem Moment entfaltete sich das wunderbare Aroma eines frisch gerösteten Kaffees.
Die andere Geschichte erzählt von Mönchen, die ebenfalls auf den Kaffee aufmerksam wurden. Allerdings waren es zuerst die Hirten, die sie darauf hinwiesen, da ihre Tiere die Pflanzen zu naschen schienen.
Neugierig probierten die Geistlichen den Kaffee selbst und waren erstaunt, wie ihre Müdigkeit verflog. Von da an nutzten sie die magischen Bohnen, um während der nächtlichen Gebete wach und aufmerksam zu bleiben.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Kaffeeanbau in Äthiopien immer weiter, wurde immer wichtiger. Auf der ganzen Welt kam der Kaffee ausgesprochen gut an. Doch in den 1970er Jahren kam es durch eine Revolution und eine kommunistische Herrschaft zu einem abrupten Stillstand des Kaffeeanbaus.
Die grausame Zeit ließ den einst blühenden Sektor nahezu erlöschen. Erst in den 1990er Jahren, als Äthiopien eine Phase der Industrialisierung erlebte, erholte sich der Kaffeeanbau wieder und wurde erneut zu einer der wichtigsten treibenden Kräfte des Landes. Heute ist der äthiopische Kaffee wieder auf dem Vormarsch und erfreut Kaffeeliebhaber weltweit mit seinen einzigartigen Aromen.
Welcher Kaffee wird in Äthiopien angebaut?
Äthiopischer Kaffee wird weltweit für seinen außergewöhnlichen Geschmack geschätzt. Er besticht durch eine elegante, feinstrukturierte Säure und eine breite Palette von Geschmacksnoten, die von krautig-floral bis hin zu Bergamotte und tropischen Früchten reichen.
Grundsätzlich findet man in Äthiopien aber hauptsächlich Arabica-Kaffee. Für den Anbau werden unterschiedliche Gebiete des Landes genutzt, vor allem aber im waldigen Hochland im Südwesten und Osten des Landes. Die bekanntesten Anbauregionen sind unter anderem
- Harrar,
- Ghimbi,
- Limu,
- Yirgacheffe
- und Sidamo.
Die Bohnen aus Äthiopien werden auch nach ihren Anbaugebieten benannt. Die bekommst von dort also Limu-Bohnen oder Yirgacheffe-Bohnen, oder, oder, oder…
Auch in vielen Sorten unserer earlybird Kaffee Lieblinge findest du einen gewissen Anteil an Arabica aus Äthiopien. Wenn du also mal einen Blend mit äthiopischen Bohnen ausprobieren möchtest, dann sind unsere Kaffees eine gute Wahl!
Wie wird Kaffee in Äthiopien angebaut?
In Äthiopien wird Kaffee auf unterschiedlichste Art und Weise angebaut. Dabei wird hier vor allem darin unterschieden, wo die Kaffeepflanzen angebaut und kultiviert werden. Das sind die drei Hauptkategorien für äthiopischen Kaffee:
Äthiopischer Gartenkaffee
Die erste Anbaumethode für Kaffee ist der sogenannte Gartenkaffee. Hierbei handelt es sich um wildwachsende Pflanzen, jedoch findet man sie nicht in den Wäldern, sondern in der Nähe von Dörfern.
Die natürliche Beschattung hier ist eher weniger ausgeprägt, dafür werden die Kaffeepflanzen intensiver gepflegt und bewirtschaftet.
Äthiopischer Waldkaffee
Ganz anders verhält es sich beim Waldkaffee, der in Äthiopien wild wächst. Die bevorzugten Anbaugebiete liegen hauptsächlich im südwestlichen Teil des Landes. In diesen Regionen herrschen optimale Bedingungen, da die Pflanzen von der natürlichen Beschattung durch andere Gewächse profitieren.
Aufgrund des wilden Wuchses ist es nicht ungewöhnlich, dass verschiedene Kaffeesorten auf derselben Fläche zu finden sind. Allerdings ist der Ertrag hier meist nicht so groß.
Äthiopischer Plantagenkaffee
Anders aber beim äthiopischen Plantagenkaffee, der auf ausgedehnten Farmen gedeiht. Hier setzen die Bauern besonders auf robuste Kaffeesorten. Um die Pflanzen zu pflegen, kommen gängige Verfahren wie
- Düngen,
- Mulchen
- und regelmäßiges Beschneiden zum Einsatz.
Der Ertrag hierbei ist aber deutlich höher, als zum Beispiel beim Waldkaffee, da hier in ganz anderen Maßen angebaut und geerntet werden kann.
Welche Kaffeesorten kommen aus Äthiopien?
Äthiopische Arabica-Kaffees erzielen auf dem Weltmarkt Spitzenpreise. Neben
- Deutschland,
- Frankreich
- und Japan
- erhalten auch die USA die größten Mengen dieses herausragenden Kaffees.
Vielleicht kennst du ja sogar schon die ein oder andere Sorte. Hier einmal die bekanntesten äthiopischen Kaffees:
Limu: Im Südwesten Äthiopiens gedeiht die Limu-Bohne, die für ihren milden Säuregehalt bekannt ist. Sie kombiniert süße, fruchtige und schokoladige Noten auf harmonische Weise.
Yirgacheffe: Diese Kaffeesorte aus dem westlichen Teil Äthiopiens beeindruckt mit einem würzigen und blumigen Geschmack. Besondere Feinschmecker erkennen sogar subtile Aromen von Zitrusfrüchten oder Kokosnuss.
Im Vergleich zu Harrar-Kaffee, den wir dir auch gleich noch näher bringen, wird Yirgacheffe als "schwerer" empfunden.
Sidamo: Die Sidamo-Kaffeesorte stammt aus nahezu demselben Anbaugebiet wie der beliebte Yirgacheffe und hat geschmacklich einiges zu bieten – sie ist kräftiger und würziger als eben genannter Arabica. Genau das Richtige, wenn man auf der Suche nach einem besonderen Geschmackserlebnis ist.
Harrar: Die Harrar-Bohnen wachsen im östlichen Hochland Äthiopiens und werden in der Sonne getrocknet. Sie sind berühmt für ihr zartes Mokka-Aroma mit einer ausgewogenen Säure.
Der fruchtige Geschmack mancher Sorten erinnert an Beeren oder Wein. Hochwertiger, reiner Harrar ist eine Seltenheit und nicht leicht zu bekommen.
Für einige unserer earlybird Bio Kaffee Schätze nutzen wir zum Beispiel beste Limu-Bohnen aus Äthiopien. Unser Limu-Kaffee besteht aus einer besonderen Mischung von wilden Kaffeekirschen, die in den Hochgebirgen wachsen.
Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und achten darauf, dass die Limu-Pflanzen sowohl auf wilden Plantagen als auch auf Farmen mit hohen biologischen Standards gedeihen.
Unter dem Schutz von Schatten- und Fruchtbäumen entwickeln sich die charakteristischen floralen Noten, die diesen Kaffee so einzigartig machen.
Wie die meisten äthiopischen Kaffeesorten stammt auch unser Limu-Rohkaffee von sorgfältig ausgewählten Kleinbauern. Die Ernte erfolgt dabei traditionell in Handarbeit. Jede einzelne Bohne in deinem Kaffee, die einst in einer dunkelroten Kaffeekirsche steckte, wurde von Hand vom Strauch gepflückt.
Diese Liebe zum Detail und die persönliche Sorgfalt tragen dazu bei, dass unser Limu-Kaffee zu einem außergewöhnlichen Genusserlebnis wird.
Wie schmeckt Kaffee aus Äthiopien?
Die Kaffeesorten Äthiopiens tragen die Namen ihrer jeweiligen Herkunftsregionen. Die Region Yirgacheffe liegt im Südwesten und zeichnet sich durch eine hügelige Landschaft aus. Hier ist die nasse Verarbeitung typisch, und in den 1970er Jahren entstanden die ersten entsprechenden Anlagen.
In den Kaffee-Regionen Sidamo, Jima und Limu wird ebenfalls diese Verarbeitungsmethode bevorzugt. Die Kaffeesorten aus diesen Regionen bestechen durch ihre
- Zitrus-Noten,
- blumigen Aromen
- und weichen, runden Charakter.
Hier mal eine kleine Übersicht, über die Aromen, die der äthiopische Kaffee mitbringt:
Sidamo: blumig und würzig, jedoch im Allgemeinen etwas kräftiger und süßer im Vergleich zu beispielsweise Yirgacheffe.
Yirgacheffe: Blumig, würzig und extravagant, mit Nuancen von Kokosnuss oder Zitrone. Es ist etwas weniger kräftig als Sidamo.
Limu: Geringer Säuregehalt, süßlich, fruchtig und schokoladig.
Harrar: Fruchtig, mit ausbalancierter Säure und einem markanten Mokka-Aroma.
Welche Rolle spielt Kaffee in Äthiopien?
Kaffee spielt eine bedeutende Rolle in der äthiopischen Kultur. Die indigene Redewendung "buna dabo naw" veranschaulicht seine Wichtigkeit nochmal mehr. Das bedeutet nämlich: "Kaffee ist unser Brot". Dies verdeutlicht, wie sehr der Kaffee in den Alltag und die Traditionen der Menschen eingebunden ist.
Die Kaffeezeremonie ist ein zentrales Ritual, das fest in den äthiopischen Bräuchen verankert ist. Dabei kommen Familie und Freunde in einer entspannten Atmosphäre zusammen, um gemeinsam den Kaffee zu genießen.
Die älteste Frau im gastgebenden Haus hat die Ehre, die Zeremonie zu leiten und damit den Kaffee mit Liebe und Sorgfalt zuzubereiten. Auf dem Land kommen äthiopische Familien dreimal täglich für die Kaffeezeremonie zusammen, um gemeinsam ihren geliebten Kaffee zu genießen.
Kein Wunder, denn das Land zählt zu den größten Kaffeeexporteuren der Welt und Kaffee ist eines der wichtigsten Exportgüter neben Gemüse, Ölsaaten, Blumen und Vieh.
In Äthiopien kann man jedoch nicht nur traditionellen Kaffee trinken. Schon seit der Besatzungszeit der Italiener von 1936 bis 1941 ist es in fast jedem noch so kleinen Dorf möglich, einen leckeren Cappuccino zu bekommen.
Wie trinkt man Kaffee in Äthiopien?
Wie bereits erwähnt, gibt es in Äthiopien eine richtige Kaffeezeremonie, die regelmäßig und auch zu besonderen Anlässen und Festen durchgeführt wird. Und so läuft das Ganze ab:
Die Zeremonie beginnt mit dem Waschen der noch grünen Kaffeebohnen, gefolgt von ihrem Rösten in einer kleinen Pfanne über offenem Feuer, bis sie eine schöne braune Farbe annehmen. Dabei wird die Pfanne ständig geschwenkt, um ein Anbrennen zu verhindern.
Anschließend werden die Bohnen von Hand mit einer Kaffeemühle oder einem Mörser gemahlen. In Äthiopien ist das Kaffeemehl oft sehr grob. Nachdem das frisch gemahlene Kaffeepulver in die Jebena, die traditionelle äthiopische Kaffeekanne aus Ton, gefüllt wurde, wird es mit heißem Wasser aufgebrüht. Danach wird der Kaffee in schlichten Porzellanschälchen serviert.
In Äthiopien werden bei der Kaffeezeremonie normalerweise Popcorn ("Fenidsch") oder geröstetes und gewürztes Getreide ("Kollo") als Begleitung gereicht. Um eine angenehme Atmosphäre während der Zeremonie zu schaffen, wird oft der Duft von Weihrauch verwendet.
Expertentipp: In vielen afrikanischen Lokalitäten bei uns in Deutschland hast du die Chance, so eine äthiopische Kaffeezeremonie mal mitzumachen. Also schau dich doch einfach mal bei dir in der Nähe um, vielleicht findest du ja ein Restaurant, dass das auch mit anbietet. Die Erfahrung ist es definitiv wert!
Aber auch zuhause kann man das Gefühl solch einer Kaffeezeremonie gut nachempfinden. Der frische Röstungsprozess bleibt dabei zwar aus, aber es geht auch eher darum, sich Zeit zu nehmen und den Kaffee, gemeinsam mit anderen, bewusst zu genießen. Perfekt eignet sich dazu die Zubereitung eines Filterkaffees, egal ob mit Handfilter oder Kaffeemaschine.
Und dazu passt dann perfekt unser earlybird Filterkaffee. Mit seinem äthiopischen Arabica-Anteil verspricht er noch ein Stück mehr Authenzität beim Nachempfinden einer solchen Zeremonie. Probier es doch einfach mal aus!
Fazit
Du siehst, äthiopischer Kaffee ist eine kleine Welt für sich und hat super viele Facetten. Die Bohnen selbst sind innerhalb des Landes so verschieden und auch die Anbaugebiete könnten unterschiedlicher kaum sein.
Die Kultur, die in der Wiege des Kaffees, rundum die Bohnen wächst, ist einzigartig und interessant. Probier es doch selber mal aus und tauche ein in die Welt von Äthiopien und seinen Kaffees. Da gibt es nämlich so einiges zu entdecken!
FAQ
Welche Bedeutung hat Kaffee in der äthiopischen Kultur?
Kaffee spielt eine bedeutende Rolle in der äthiopischen Kultur. Die Kaffeezeremonie, bei der Familie und Freunde zusammenkommen, um Kaffee zu genießen, ist ein zentrales Ritual.
Äthiopien zählt zu den größten Kaffeeexporteuren der Welt, und Kaffee ist neben anderen Gütern ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft. Die indigene Redewendung "Kaffee ist unser Brot" unterstreicht die Wichtigkeit des Getränks im Alltagsleben der Menschen.
Welche Aromen sind charakteristisch für äthiopische Kaffeesorten?
Äthiopische Kaffeesorten bieten eine breite Palette von Aromen. Zum Beispiel hat Sidamo blumige und würzige Noten, während Yirgacheffe würzige und blumige Aromen aufweist, manchmal mit Nuancen von Zitrusfrüchten oder Kokosnuss.
Limu-Kaffee zeichnet sich durch einen geringen Säuregehalt, süße, fruchtige und schokoladige Noten aus. Harrar-Kaffee hingegen ist fruchtig mit ausbalancierter Säure und einem Mokka-Aroma. Diese vielfältigen Aromen machen äthiopischen Kaffee so beliebt und einzigartig.
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Sehr interessanter Bericht und die Kulturelle Vielfalt und Bildung der Menschen miteinander verbunden zu sein ist über den Kaffee und allen anderen Gewürzen sehr gut 🙏🏼 Und alle Menschen tragen dazu bei sich immer Weiter zu Bilden .
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